Mira Lobe

Insu-Pu 

Die Insel der verlorenen Kinder


ab 10 Jahren

ISBN: 978-3-7026-5774-1
Umfang: 256 Seiten
Einband: gebunden
Format: 21,3 x 14,3 cm

ISBN E-Book: 978-3-7026-5882-3 (epub)

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Hardcover 19,00 

In Urbien herrscht Krieg. Im Luftschutzkeller überlegen Stefan und Thomas Morin, wie es wohl Kindern in anderen Ländern geht, die ruhig in ihren Betten schlafen können. Sie bitten den Präsidenten von Terranien in einem Brief, die urbischen Kinder für eine Zeit in Terranien unterzubringen.
Der Enkel des Präsidenten, Michael, tut alles, um seinen Großvater von dem Plan zu überzeugen. Und bald brechen vier Schiffe voller Kinder nach Terranien auf. In der vierten Nacht passiert das Unglück: Die „Feuerland“, das Leitschiff, sinkt. Das Rettungsboot, in dem die Morin-Jungen mit neun anderen sitzen, reißt sich los und treibt auf dem Ozean. Nach einer Furcht einflößenden Nacht stranden die Kinder auf einer Insel. Dank ihrer Geschicklichkeit und Erfindungsgabe gelingt es den Kindern, eine gut organisierte Gemeinschaft aufzubauen.
Als sämtliche Versuche, die Kinder zu finden, erfolglos bleiben, scheint die Situation hoffnungslos. Nur Michael setzt alles daran, die Erwachsenen davon zu überzeugen, dass die Kinder noch am Leben sind.

E-Book 15,99 

In Urbien herrscht Krieg. Im Luftschutzkeller überlegen Stefan und Thomas Morin, wie es wohl Kindern in anderen Ländern geht, die ruhig in ihren Betten schlafen können. Sie bitten den Präsidenten von Terranien in einem Brief, die urbischen Kinder für eine Zeit in Terranien unterzubringen.
Der Enkel des Präsidenten, Michael, tut alles, um seinen Großvater von dem Plan zu überzeugen. Und bald brechen vier Schiffe voller Kinder nach Terranien auf. In der vierten Nacht passiert das Unglück: Die „Feuerland“, das Leitschiff, sinkt. Das Rettungsboot, in dem die Morin-Jungen mit neun anderen sitzen, reißt sich los und treibt auf dem Ozean. Nach einer Furcht einflößenden Nacht stranden die Kinder auf einer Insel. Dank ihrer Geschicklichkeit und Erfindungsgabe gelingt es den Kindern, eine gut organisierte Gemeinschaft aufzubauen.
Als sämtliche Versuche, die Kinder zu finden, erfolglos bleiben, scheint die Situation hoffnungslos. Nur Michael setzt alles daran, die Erwachsenen davon zu überzeugen, dass die Kinder noch am Leben sind.

"so besticht der Text doch gerade durch seine Klarheit und die utopischen Gedankenexperimente der Zeit."
Ada Bieber, librikon.de

"Mira Lobe erzählt ... nicht nur eine Abenteuergeschichte, sonder gibt auch eine Botschaft gegen den Krieg an ihre LeserInnen weiter."
Marianne Ilmer Ebnicher, Kulturelemente

"auch heute noch ist es aktuell und spannend."
Sabine Buchwald, Süddeutsche Zeitung
Beim Näherkommen sahen sie, dass die Insel, auf die sie zusteuerten, nicht sehr groß zu sein schien. Von einem flachen, weißen Strand stieg sie jäh steil hinauf und war oben mit Palmen und hohem Gesträuch bewachsen.
„Kinder, Kinder“, sagte der Große, „wir haben alle mehr Glück als Verstand.“
„Abwarten“, bemerkte Stefans Nachbarin. Sie war das älteste Mädchen im Boot und schien der Meinung zu sein, dass eine schnippische Antwort nie schaden könne. Der Große überging ihren Einwurf.
„Seht einmal“, sagte er, „die Insel ist grün. Also stehen Bäume darauf: Wo Bäume wachsen, ist Wasser, wo Wasser ist, leben Tiere, wo Tiere sind, gibt es etwas zu essen.“
„Und was ist, wenn die Tiere wild sind?“, erkundigte sich das Mädchen. „Tiger und Löwen und so etwas …?“
„Oder Kannibalen!“, rief Thomas begeistert. „Die binden einen an den Marterpfahl und rösten einen von unten her!“
„Hör auf!“, piepste das rothaarige Mädchen und ließ vor Entsetzen das Ruder los.
Der Große runzelte die Stirn und brummte: „Was seid ihr für eine ängstliche Gesellschaft! Erst habt ihr Angst zu ertrinken oder von Haifischen gefressen zu werden, und kaum seht ihr ein Stückchen Land, da zittert ihr schon vor Löwen und Kannibalen.“ – Die Kinder schwiegen beschämt und ruderten, was das Zeug hielt. Die Insel kam langsam näher, und immer deutlicher konnten sie den Strand und oben die grünen Bäume sehen. Stefan wurmte es, dass der Große ihn für feige hielt.
„Hast du denn niemals Angst?“, fragte er ihn nach einer Weile.
„Und wenn ich welche habe, dann sage ich es nicht!“, kam großartig die Antwort. Und nach einer Pause, zögernd: „Ich darf es nämlich nicht.“
„Warum darfst du nicht?“, fragte das Mädchen neugierig.
„Ich habe es geschworen“, antwortete der Große. Sie hörten alle auf zu rudern und starrten ihn offenen Mundes an.
„Schaut mich doch nicht so an“, verwies er sie. „Ich bin Pfadfinder, ganz einfach. Wir haben Gesetze; eins davon heißt: Ein Pfadfinder ist nicht feige.“ Erholte einen Feldstecher aus der rechten Hosentasche und einen Kompass aus der linken und blickte mit bedeutsamer Miene nach der Insel hinüber. „Süd-Südost“, murmelte er. Und dann sah er lehrerhaft auf die Kinder und fügte hinzu: „Wir sind etwas abgetrieben.“