Mira Lobe

Ingo und Drago 

Illustriert von Susi Weigel


ab 7 Jahren

ISBN: 978-3-7026-5976-9
Umfang: 112 Seiten
Einband: gebunden
Format: 21 x 14,9 cm

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16,00 

Ingo sucht im Park seinen Ball und findet stattdessen ein ungewöhnliches Ei. Er nimmt es mit nach Hause und bald schlüpft ein seltsames Tier: ein kleiner Drache. Ingo ist begeistert und nennt ihn Drago, auch seine Eltern und seine Schwester sind zunächst angetan. Doch Drago wächst schnell und sorgt immer mehr für Probleme. Er frisst zu viel, verwüstet die Wohnung, stört die Nachbarn und erschreckt die Leute im Park. Die Eltern versuchen Ingo klarzumachen, dass Drago nicht mehr bei ihnen leben kann: Es wäre besser, ihn in einen Zoo zu bringen. Aber Ingo gibt nicht auf und versteckt seinen Schützling in einem Schrebergarten, der dem Großvater von Freunden gehört. Als der Drache Flügel bekommt, fliegt er davon. Ingo ist über diesen Abschied sehr traurig und erkennt zugleich, dass dies das Beste für alle ist.

Ingo sucht im Park seinen Ball und findet stattdessen ein ungewöhnliches Ei. Er nimmt es mit nach Hause und bald schlüpft ein seltsames Tier: ein kleiner Drache. Ingo ist begeistert und nennt ihn Drago, auch seine Eltern und seine Schwester sind zunächst angetan. Doch Drago wächst schnell und sorgt immer mehr für Probleme. Er frisst zu viel, verwüstet die Wohnung, stört die Nachbarn und erschreckt die Leute im Park. Die Eltern versuchen Ingo klarzumachen, dass Drago nicht mehr bei ihnen leben kann: Es wäre besser, ihn in einen Zoo zu bringen. Aber Ingo gibt nicht auf und versteckt seinen Schützling in einem Schrebergarten, der dem Großvater von Freunden gehört. Als der Drache Flügel bekommt, fliegt er davon. Ingo ist über diesen Abschied sehr traurig und erkennt zugleich, dass dies das Beste für alle ist.

"Spannend, zeitlos, begrüßenswert und allen empfohlen."
ekz-Informationsdienst

"Buntes Ei statt Ball – das ungewöhnlichste Haustier"
Heinz Wagner, KiJUKU

"Wunderbare Vorlesegeschichte!"
Mirjam Dauber, all4family

„warmherzige Freundschaftsgeschichte“
Main-Echo, Die unabhängige Tageszeitung am Main, Simone Bartz
Die Hecke war ganz hinten im Park. Dort, wo es keine Blumen mehr gab, keine Wege und keine Bänke. Nur hohe Sträucher, die ineinander wuchsen wie in der Wildnis. Ingo kroch auf der Erde umher und suchte seinen Ball. Der war ihm beim Spielen hier in die Hecke geflogen.
„Hallo, Ball!“, sagte er. „Versteck dich doch nicht so!“
Er zwängte sich durchs Gebüsch und bog die Zweige auseinander. Eine Ameise kitzelte sein Bein hinauf. Eine Dornenranke fuhr ihm quer übers Gesicht. Der Ball blieb verschwunden.
Er kann doch nicht einfach weg sein!, dachte Ingo.
Er legte sich auf den Bauch und zog sich unter den niedrigen Ästen durch. Schließlich sah er ein, dass es keinen Zweck hatte.
Der Ball ist weg!, dachte er. Ich geb’s auf. Grad wie er das dachte, war die Hecke plötzlich zu Ende, und vor ihm lag eine Wiese. Wo kam denn die auf einmal her? Sonst war hinter der Hecke eine graue Mauer und hinter der Mauer eine Fabrik.
Und nun war da eine Wiese mit dichtem, weichem Gras, das in der Sonne glänzte. Mittendrin lag etwas Rundes, Buntes.
Mein Ball!, dachte Ingo. Aber dann gleich: Nein, doch nicht mein Ball. Es ist anders rund und anders bunt und sieht mehr wie ein Ei aus.
Er lief hin und hob es auf. Groß und schwer und warm von der Sonne lag es in seiner Hand. Die Schale hatte schöne Farben – viel schönere als sein Ball.
„Hallo, Ei!“, sagte Ingo. „Ich nehme dich mit. Du gehörst mir.“
Der Rückweg durch die Hecke war noch schwieriger als der Herweg, denn jetzt konnte er nicht mehr auf allen vieren kriechen, weil er in einer Hand das Ei hielt. So kroch er also nur auf allen dreien, sehr langsam, sehr vorsichtig, damit dem Ei nichts passierte. Die Wurzeln und Zweige versperrten ihm den Weg. Die Dornenranken wollten ihn nicht durchlassen. Er arbeitete sich mühsam weiter, und die ganze Zeit redete er mit dem Ei:
„Hab keine Angst, ich pass schon auf. Das ist eine grausliche Hecke, aber bald sind wir durch. Und dann bring ich dich nach Hause. Und dann mach ich dir ein Nest – du wirst schon sehen, was für ein feines Nest –, und dann hast du’s gut, du wirst schon sehen, wie gut …“
Als er die Hecke endlich hinter sich hatte, war er zerkratzt und zerschunden, und kleine Zweige hingen in seinem Haar. Das Hemd war ihm beim Kriechen herausgerutscht; er stopfte es rundherum in der Hose fest und steckte das Ei oben hinein, bis es beim Gürtel nicht mehr weiterkonnte.
„Damit dich keiner sieht!“, sagte er.
Dann rannte er durch den Park, und die Leute schauten ihm nach: Da lief ein zerraufter kleiner Junge, hielt sich mit beiden Händen den Bauch und redete dabei vor sich hin.