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jungbrunnen » » Geschichten unter einem weiten Himmel

 

Geschichten unter einem weiten Himmel
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Albert Wendt

Geschichten unter einem weiten Himmel 
ab 8 Jahren

ISBN: 978-3-7026-5963-9
Umfang: 190 Seiten
Einband: gebunden
Format: 21,3 x 14,3 cm

Sie können unsere Bücher nun auch direkt über unseren Shop bestellen!

18,00 €

inkl. 10 % MwSt.

Die Erzählungen von Albert Wendt bestechen durch Poesie, sprachliche Präzision und Witz, schrullige, vielschichtige Charaktere, herzhafte Pointen und überraschende Lösungen. Gekonnt spielt er mit den Gegensätzen in der Welt, lässt Realität auf Fantastisches treffen, Politisches auf die Gesetze des Universums, Modernes auf Archaisches, Zartes auf Kräftiges, Jung auf Alt. Seine Heldinnen und Helden werden geprüft, manchmal ordentlich durchgebeutelt und müssen sich bewähren. Aber immer liegt unter den Geschichten Albert Wendts große Liebe zur Welt und zu allen Wesen, die in ihr leben – und ein untrüglicher Sinn dafür, wie die Dinge zu sein haben, wenn sie gut sind.

  • Beschreibung
  • Pressestimmen
  • Leseprobe

Inhalt

Die Erzählungen von Albert Wendt bestechen durch Poesie, sprachliche Präzision und Witz, schrullige, vielschichtige Charaktere, herzhafte Pointen und überraschende Lösungen. Gekonnt spielt er mit den Gegensätzen in der Welt, lässt Realität auf Fantastisches treffen, Politisches auf die Gesetze des Universums, Modernes auf Archaisches, Zartes auf Kräftiges, Jung auf Alt. Seine Heldinnen und Helden werden geprüft, manchmal ordentlich durchgebeutelt und müssen sich bewähren. Aber immer liegt unter den Geschichten Albert Wendts große Liebe zur Welt und zu allen Wesen, die in ihr leben – und ein untrüglicher Sinn dafür, wie die Dinge zu sein haben, wenn sie gut sind.

"Es gibt in diesem Band Geschichten, die einfach nur voller wunderbarer Erzählfreude sind."
Irmtraud Gutschke, nd-Literatur

"Die Gedankenexkursionen des Wortzauberers Wendt schlängeln sich in Bögen und Kringeln durch Landschaften und Lebensweisen - zwischen fantastischer Wirklichkeit und wirklicher Fantasie."
Siggi Seuß, Süddeutsche Zeitung

"Es bereitet Vergnügen, seine hintergründigen Geschichten und Märchen
mit den vielen Wortspielereien zu lesen.“
Bärbel Welke, ekz-Informationsdienst

"Lustvolles Erzählen, das auf Grundsätzliches zielt"
literatursalon.online

„Der modernen Märchenwelt sind heute keine Grenzen unter einem weiten Geschichtenhimmel gesetzt - auch wenn sie auf Prinzessinen und Prinzen verzichtet.“
Christian Kühn, KIBUM Oldenburg

"Feiner Stil!"
Andrea Braunsteiner, WOMAN

„bleibt nach der Lektüre noch lange im Gedächtnis“
Eva Maria Kohl, AJuM

„Neun märchenhafte Geschichten zum Träumen, Nachdenken und endlos Zuhören.“ PZ.BS


Marianna war in ihr Baumversteck geklettert.
„Marianna“, rief der Großvater nach oben. „Bitte, verzeih mir.“
„Ich verzeih dir nicht“, rief Marianna nach unten.
Der Großvater hatte nur einen Stiefel an, sein zweiter Stiefel war mit Marianna oben im Baum.
„Marianna“, bettelte der alte Mann. „Wirf mir den Stiefel herab.“
„Nein“, sagte das Kind.
„Schwipp-schwipp-schwipp!“, klang der Flügelschlag einer Kette Wildgänse, die am Baumwipfel vorüberflog.
„Wie viele?“, fragte der Großvater.
„Sag ich nicht“, antwortete Marianna.
Großvater brauchte aber die Gänsezahlen, er meldete sie einer Vogelwarte. Für diese Meldung stapfte er täglich um den See.
„Ach, Kind, mit der dünnen Socke komm ich nicht durchs Dornengestrüpp am Brombeerstrand.“
Marianna schwieg. Großvater stöhnte. Er hinkte zum Schuppen. Dort wickelte er einen löchrigen Jutesack um den Fuß, verschnürte ihn mit Bindfaden und ging zum See, Gänse zahlen.

Mariannas Baumversteck war weit oben, in einer alten Sommerlinde. Dort war eine Palette sicher in einer Astgabel verklammert. Auf dieser Holzplatte lag Marianna und starrte in ihre halb geöffnete rechte Hand.
„So leer, so leer, so hoffnungslos leer“, flüsterte das Kind, zog den Mund breit und wimmerte leise: „Mama!“ Marianna legte den Kopf auf den Arm und schlief ein. Der Baum umhüllte den Schlaf des
Kindes. Im dämmrigen Licht tanzten goldene Tupfen Abendsonne.
Marianna hatte keinen Vater, nur eine Onkelei. Die Onkelei waren die zwei ältesten Sohne des Großvaters. Marianna hatte keine Mutter, nur eine Kitty. Kitty war das jüngste Kind des Großvaters. Sie war eine Schönheit, mehr noch: Sie war eine Berufsschönheit. Kitty, mit vollem Namen Jekaterina, verdiente mit ihrem hübschen Gesicht das Geld für ihr Singleleben in der großen Stadt. Nebenbei und leise gesagt, Kitty war Mariannas Mutter. Das war aber ein Geheimnis, aus Geschäftsgründen.
Marianna war also fast ein Waisenkind, aber sie war nicht arm. Sie hatte den Großvater mit Haus und Garten. Sie hatte sogar ein Viertelpferd, also mit drei Freundinnen zusammen ein richtiges Reitpferd. Aber ihr größter Reichtum war ein sündhaft teures Smartphone, ein Kittygeschenk.
Doch dann begann der Absturz aus dem guten Leben. Die Onkelei hatte Spielschulden gemacht und Großvater kratzte Geld zusammen. Er verkaufte, was nicht dringend notwendig war. So wurde auch das geliebte Viertelpferd verkauft. Marianna hatte sich tagelang in die duftende Pferdedecke gewickelt und sie vollgeheult. Ihr einziger Trost waren die langen Telefonate mit Kitty oben im Baumversteck.
Dann kam das zweite Unglück. Kitty stürzte mit dem Rennrad. In einer Kurve hatte sie ihr Mobiltelefon vor Augen und geriet in Straßenbahnschienen. Nun, das war eigentlich ein ganz normaler Unfall. Täglich stürzen junge Frauen, wenn sie auf ihren Rennrädern telefonieren. Sie holen sich ein paar Schrammen und es ist schnell vergessen. Nicht so bei Kitty. Wenn es ihr die Schönheit zerschrammte, war der Beruf futsch. Und der Sturz hatte ihr die prächtige Nase
stark beschädigt.
Der Großvater bekam einen Zornesausbruch. Der Alte brüllte, er drohte, er verfluchte alle Mobiltelefone. Marianna bekam Angst und rief die Onkelei zu Hilfe. Ach, Marianna, was für ein Fehler! Vor den Augen des tobenden Großvaters darf man nicht sein heißgeliebtes Smartphone aus der Tasche holen und mit der Onkelei telefonieren. Blitzschnell, für sein Alter überraschend schnell, hatte ihr der Großvater das kostbare Gerat entrissen und unter seinem schweren Stiefel zerstampft. Er horte gar nicht auf mit dem Stampfen und brüllte dabei: „Du böses Ding hast meine Jungens spielsüchtig gemacht und ins Unglück gestürzt. Du hast die schönste Nase der Welt zerstört und meine Tochter ins Unglück gestürzt. Du wirst Marianna, dieses wunderbare Kind, nicht ins Unglück stürzen! Du nicht! Du nicht ...“ Und bei jedem „Du nicht!“ kam ein
Tritt mit dem Stiefelabsatz auf die knirschenden Trümmer.
Das war geschehen, bevor Marianna mit dem schuldbeladenen Stiefel in ihr Versteck auf die Sommerlinde geflüchtet und dort mit leerer Hand vor dem Gesicht eingeschlafen war.

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